top of page
AutorenbildMichele Manderscheid

Ujjayi Pranayama


Es gibt unzählige Pranayamaübungen (Atemtechniken), alle mit dem gemeinsamen Anliegen unsere Lebensenergie (Prana) bewusst zu lenken. Heute tauchen wir ein in Ujjayi, eine wenig bekannte, hochwirksame Pranayamatechnik. Das Erlernen benötigt etwas Übung, lohnt sich dafür aber umso mehr.

Solltest du noch nicht in Berührung mit Atemtechniken gekommen sein und bist neugierig was sich hinter Pranayama verbirgt, empfehle ich dir zuerst hier das Pranayama Intro zu lesen.


Bedeutung


Aus dem Sanskrit (altindische Sprache) kann Ud als "nach oben" übersetzt werden. Jaya bedeutet "Triumph, Sieg". Die Wortwurzel verrät uns bereits, dass es sich bei Ujjayi, um eine "siegreiche Atmung" handelt. Iyengar beschreibt die Atmung treffend: „In Ujjayi sind die Lungen voll ausgedehnt und die Brust ist vorgeschoben, wie die eines mächtigen Eroberers”

(B.K.S. Iyengar in „Licht auf Pranayama”).


Einführung


Ujjayi Pranayama

Da es bei dieser Technik zu starken Schwingungen und Vibrationenen im Kehlkopf kommt, empfehle ich dir die Übung langsam und saft zu steigern. So können Reizungen vermieden werden.


Ein gutes Einsteigermaß ist 7 Runden/Atemzüge. Bei täglicher Praxis kannst du diese um eine Runde pro Woche erweitern, so dass du nach 2 Monaten Praxis bei ca. 10 Minuten Ujjayi Pranayama angekommen bist.



Anleitung

  1. Beginne in einer entspannten und aufgerichteten Sitzposition, z.B. Fersensitz

  2. Die Einatmung ist in dieser Übung betont. Atme langsam durch die Nase ein. Stelle dabei deine Stimmlippen eng, so dass ein tiefer, knarrender Ton - ähnlich einer rostigen Tür - entsteht. Vollständige Yoga-Atmung (Zwerchfell, Brustkorb und Lungenspitzen) (puraka)

  3. Halte inne (antara kumbhaka), solange es sich angenehm anfühlt

  4. Atme durch das linke Nasenloch aus (rechaka) 

  5. Halte erneut inne (bahaya kumbhaka), solange es sich angenehm anfühlt

  6. Gehe in die nächste Runde, in dem du wieder mit der langsamen Einatmung beginnst

Weitere Techniken - Ujjayi Atmung


Eine weitaus bekanntere und auch mildere Variante, stellt die Ujjayi Atmung (manchmal auch Meeresrauschen / ocean breath genannt) dar.

Hierbei entsteht sowohl bei der Ein-, als auch bei der Ausatmung ein subtiles Rauschen duch das engstellen der Stimmlippen.

Empfehlung: Wenn du dich mit der Ujjayi Atemtechnik vertraut fühlst, kannst du sie während deiner gesamten Asana-Praxis, also auch im Bewegungsfluss, anwenden.


Möchtest du mehr Erfahren empfehle ich dir den Yoga Medizin Online Kurs "AtemWeise".





Wirkung


  • Erhöht das Lungenvolumen und eine tiefe, bewusste Atmung

  • Erhöhte Sauerstoffzufuhr im Gehirn

  • Verbesserte Konzentration, beruhigt den Geist (meditativ)

  • Beruhigt und stärkt unser Nervensystem (Aktivierung Parasympathikus)

  • Löst Spannungen, reguliert den Blutdruck

  • Reguliert die Körpertemperatur und erhöht die innere Körperwärme

  • Energetisierend, stärkend, beruhigt

Kontraindikationen


Wenn du in der Schwangerschaft bist, deine Menstruation hast oder ein hoher Blutdruck, Lungen-, Herz-, Augen- oder Ohrprobleme bekannt sind, solltest du die Technik nur sehr sanft und nach Rücksprache mit einem ausgebildeten Yogatherapeuten:in oder Arzt/Ärztin praktizieren. Wenn dir während der Pranaymatechnik schwindlig wird, du dich benommen oder unwohl fühlst, kehre bitte zu einem gleichmäßigen, entspannten Atemrhythmus zurück.


Viel Freude beim Praktizieren und Eintauchen in Ujjayi Pranayama. Weitere Atemtechniken findest du in dem Yoga Medizin Blog.





50 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page