Es gibt unzählige Pranayamaübungen (Atemtechniken), alle mit dem gemeinsamen Anliegen unsere Lebensenergie (Prana) bewusst zu lenken. Heute tauchen wir ein in Bhastrika, eine aktivierende und fortgeschrittene Pranayamatechnik. Diese wird oft als Blasebalg Atmung bezeichnet.
Solltest du noch nicht in Berührung mit Atemtechniken gekommen sein und bist neugierig was sich hinter Pranayama verbirgt, empfehle ich dir zuerst hier das Pranayama Intro zu lesen.
Bedeutung
Aus dem Sanskrit (altindische Sprache) kann Bhastrika als "Blasebalg" übersetzt werden. Da das bei dieser Atmung erzeugte Geräusch und die Bewegungen der Bauchdecke an einen Blasebalg erinnert und unsere Energie aktiviert. Die Wortwurzel verrät uns bereits, dass es sich bei Bhastrika, um eine aktivierende Atemtechnik handelt.
Einführung
Die Bhastrika Atmung führt zu einer intensiven Atemarbeit. Wir versuchen dennoch den Körper und auch das Gesicht möglichst entspannt zu halten. Ein- und Ausatmung sind ungefähr gleich lang, wobei wir die Bauch- und Zwischenrippenmuskeln bei der Ausatmung kräftig anspannen. Diese Pranayamatechnik wird im Sitzen (bspw. Sukasana) praktiziert. Achte darauf, dass deine Wirbelsäule lang ausgerichtet ist, deine Schulter und der Nacken sind entspannt. Deine Hände kannst du sanft auf deinen Oberschenkeln ablegen (optional in Chin Mudra - Zeigefinger und Daumen berühren sich sanft).
Anleitung
Beginne, in dem du die Länge der Ein- (puraka) und Ausatmung (rechaka) gleichmäßig fließen lässt.
Atme nun kräftig und mit einem Stoß aus, sodass dein Bauch sich dabei nach innen zieht.
Atme anschließend langsam und kräftig wieder ein, sodass dein Bauch sich dabei nach außen wölbt, dein Brustkorb hebt und weitet sich.
Wiederhole dies mehrmals. Versuche dabei, Ein- und Ausatmung möglichst gleich lang erfolgen zu lassen und den Körper, bis auf den Bauch, möglichst ruhig zu halten
Empfehlung: Beginne zuerst sanf und intensiviere die Atmung stetig, um noch mehr Aktivierung in deinem Körper zu erzielen
Weitere Techniken
Bhastrika kann neben der beschriebenen Anleitung in unterschiedlichen Varianten praktiziert werden, durch beispielsweise mit Einbinden von Armbewegungen oder das bewusste Steigern des Atemrhythmus'.
Insbesondere im therapeutischen Kontext können so spezielle, auf die Bedürfnisse des Yogis abgestimmte, heilende Wirkungen erzielt werden. Möchtest du mehr Erfahren empfehle ich dir den Yoga Medizin Online Kurs "AtemWeise".
Wirkung
Aktiviert, stärkt, energetisiert, reinigt und entgiftet
Lösen des Zwerchfells
Fördert unsere Verdauung
Aktive Bauchmassage, um Verspannungen zu lösen
Erhöht das Lungenvolumen
Stärkt unser Nervensystem
Klärt die Nasennebenhöhlen
Erhöhte Sauerstoffzufuhr im Gehirn
Kontraindikationen
Bhastrika solltest du nicht praktizieren, wenn du in der Schwangerschaft bist, deine Menstruation, einen hohen Blutdruck, Lungen-, Herz-, Augen- oder Ohrproblemen hast. Gleiches gilt, wenn du dich während der Pranaymatechnik schwindlig, benommen oder unwohl fühlst. Kehre dann zu einer geleichmäßigen, entspannten Atmung zurück.
Viel Freude beim Praktizieren und Eintauchen in Bhastrika. Weitere Atemtechniken findest du in dem Yoga Medizin Blog.
コメント