Es gibt unzählige Pranayamaübungen (Atemtechniken), alle mit dem gemeinsamen Anliegen unsere Lebensenergie (Prana) bewusst zu lenken. Heute tauchen wir ein in Samavritti, eine einfache, aber hochwirksame Pranayamatechnik. Diese wird oft als Box-Breath oder Quadrat-Atmung bezeichnet.
Solltest du noch nicht in Berührung mit Atemtechniken gekommen sein und bist neugierig was sich hinter Pranayama verbirgt, empfehle ich dir zuerst hier das Pranayama Intro zu lesen.
Bedeutung
Aus dem Sanskrit (altindische Sprache) kann Vritti als "Handlung, Bewegung, Verhaltensweise, Methode, Rotation, Fluss" übersetzt werden. Sama bedeutet "gleich, identisch, in derselben Weise". Die Wortwurzel verrät uns bereits, dass es sich bei Samavritti, um eine gleichmäßige Atemtechnik handelt, in der die Atemzüge bewusst in der gleichen Dauer durchgeführt werden.
Einführung

In Samavritti Pranayama versuchen wir unsere Atmung bewusst gleich lang zu lenken. Hierzu sind Einatmung (puraka), das Luftanhalten (antara kumbhaka), die Ausatmung (rechaka) und das erneute Luftanhalten (bahaya kumbhaka) gleich lang.
Ein wesentlicher Bestandteil von Samavritti Pranayama ist nach der Ein- und Ausatmung bewusst innezuhalten. Dies wird als Kumbhaka bezeichnet, dass im Sanskrit als "Atemspeicherung"übersetzt wird.
Position
Sitzen (bspw. Sukasana)
Stehen (bspw. Tadasana)
Liegen (bspw. Savasana)
Anleitung
Beginne in einer entspannten Position.
Wähle einen Rhythmus, der für dich bequem möglich ist. Als Erinnerung: Alle 4 Anteile der Atmung sind jetzt gleich lang.
Als Taktgeber kannst du entweder Sekunden wählen (z.B. zu Beginn 4 oder 5 Sekunden) bzw. auch deinen eigenen Herzschlag. DIes ist die traditionelle Methode und erfordert etwas Übung.
Du kannst mit der Zahl experimentieren und dich so langsam auch an die höheren Zahlen heranwagen.
Empfehlung: Bist du visuellveranlagt, kannst du dir bei jedem Atemzug vorstellen, dass du die Seiten eines Quadrats zeichnest.
Möchtest du mehr Erfahren empfehle ich dir den Yoga Medizin Online Kurs "AtemWeise".
Wirkung
Beruhigt das Nervensystem (Aktivierung Parasympathikus)
Erhöht das Lungenvolumen
Verbesserte CO2 Tolleranz
Verlangsamt unsere Herzfrequenz auf natürliche Art
Erhöhte Sauerstoffzufuhr im Gehirn
Ausgleichend, beruhigend, erdent, entspannt
Kontraindikationen
Wenn du in der Schwangerschaft bist, deine Menstruation hast oder ein hoher Blutdruck, Lungen-, Herz-, Augen- oder Ohrprobleme bekannt sind, solltest du die Technik nur sehr sanft und nach Rücksprache mit einem ausgebildeten Yogatherapeuten:in oder Arzt/Ärztin praktizieren. Wenn dir während der Pranaymatechnik schwindlig wird, du dich benommen oder unwohl fühlst, kehre bitte zu einem gleichmäßigen, entspannten Atemrhythmus zurück.
Viel Freude beim praktizieren und eintauchen in Samavritti. Weitere Atemtechniken findest du in dem Yoga Medizin Blog.
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