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Nadi Shodana Pranayama


Es gibt unzählige Pranayamaübungen (Atemtechniken), alle mit dem gemeinsamen Anliegen unsere Lebensenergie (Prana) bewusst zu lenken. Heute tauchen wir ein in

Nadi Shodana, die klassische Wechselatmung.

Solltest du noch nicht in Berührung mit Atemtechniken gekommen sein und bist neugierig was sich hinter Pranayama verbirgt, empfehle ich dir zuerst hier das Pranayama Intro zu lesen.


Bedeutung


Aus dem Sanskrit (altindische Sprache) kann Nadi als "Energiekanäle, Energiebahnen" übersetzt werden. Shodana bedeutet "reinigend bzw. Reinigung". Die Wortwurzel verrät uns bereits, dass es sich bei Nadi Shodana, um eine Technik zur Reinigung der Energiekanäle handelt, damit unser Prana (Lebensenergie) wieder bewusst fließen kann.


Einführung


Durch Nadi Shodana versuchen wir mit unserer Atmung bewusst einen Ausgleich zu schaffen und unsere Energiekanäle von Blockaden zu befreien. Nadi Shodana wird dabei im Sitzen (bspw. Sukasana) praktiziert. Hierzu wähle einen aufrechten Sitz. Deine Wirbelsäule ist lang ausgerichtet, deine Schultern und Nacken sind entspannt. Ein wesentlicher Bestandteil von Nadi Shodana ist das abwechselnde Schließen und Öffnen beider Nasenlöcher, um bewusst unser Prana zu lenken.


Michele praktiziert Nadi Shodana

Anleitung

  1. Lege die linke Hand locker auf deinen linken Oberschenkel (optional kannst du sie in Chin Mudra legen, sodass Daumen und Zeigefinger sich sanft berühren)

  2. Deine rechte Hand bringst du in Richtung Schläfe und berührst mit Zeige- und Mittelfinger den Punkt zwischen deinen Augenbrauen (hier solltest du eine kleine Kuhle ertasten können)

  3. Fokussiere nun die Stelle zwischen deinen Augenbrauen (sog. drittes Auge)

  4. Verschließe mit deinem Daumen, dein rechtes Nasenloch und atme über dein linkes Nasenloch ein (Puraka)

  5. Verschließe nun mit deinem Ringfinger dein linkes Nasenloch und Atme über dein rechtes Nasenloch aus (rechaka)

  6. Fahre mit dem Zyklus gleichmäßig fort


Ein Zyklus besteht somit aus:

  • Links einatmen

  • Rechts ausatmen

  • Rechts einatmen

  • Links ausatmen


Empfehlung: Bist du ein visueller Mensch kannst du dir bei jedem Atemzug vorstellen, dass du mit deiner Atmung eine kleines Dreieck zeichnest.


Weitere Techniken


Nadi Shodana kann neben der beschriebenen Anleitung in unterschiedlichen Varianten praktiziert werden, durch beispielsweise die Steigern des Atemrhythmus' (1:4:2:4) oder der bewussten Verlängerung der Atmung über ein Nasenloch (links - beruhigend, rechts - aktivierend). Insbesondere im therapeutischen Kontext können so spezielle auf die Bedürfnisse des Yogis abgestimmte heilende Wirkungen erzielt werden. Möchtest du mehr erfahren, empfehle ich dir den Yoga Medizin Online Kurs "AtemWeise".





Wirkung


  • Beruhigt unser Nervensystem (Aktivierung Parasympathikus)

  • Ausbalancierend, ausgleichend, beruhigend, erdend, entspannend

  • Fördert einen friedlichen, gelassenen Geist

  • Verlangsamt unsere Herzfrequenz auf natürliche Art

Kontraindikationen


Nadi Shodana solltest du nur in einer milden Form praktizieren, wenn du in der Schwangerschaft bist, einen hohen Blutdruck, Lungen-, Herz-, Augen- oder Ohrprobleme hast. Hierzu solltest du nicht die Luft anhalten (antara kumbhaka, bahya kumbhaka), stattdessen solltest du bei der Stufe eins bleiben und eine gleichmäßige Ein- und Ausatmung durchführen. Gleiches gilt, wenn du dich während der Pranaymatechnik schwindlig, benommen oder unwohl fühlst - kehre dann zu einem gleichmäßigen, entspannten Atem zurück.


Viel Freude beim Praktizieren und Eintauchen in Nadi Shodana. Weitere Atemtechniken findest du hier in unserem Yoga Medizin Blog.





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