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AutorenbildMichele Manderscheid

Die Kraft der Bhajans


In der schnelllebigen Welt von heute suchen viele Menschen nach Wegen, um innere Ruhe, Erfüllung und eine tiefere Verbindung zu finden. Yoga bietet eine Fülle von Werkzeugen, um diese Ziele zu erreichen, darunter Asanas (Körperhaltungen), Pranayama (Atemübungen) und Meditation. Doch es gibt auch eine kraftvolle, oft übersehene Praxis, die das Herz öffnet und den Geist erhebt: das Singen von Bhajans.


In diesem Blogbeitrag tauchen wir ein in die Welt der Bhajans. Wir werden ihre Ursprünge und Geschichte erkunden, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen ihnen erklären und aufzeigen, wie dies mit Mantren und Kirtan in Verbindung steht und wie sie deine Yogapraxis bereichern können.



(Quelle: Foto von Luz Mendoza auf Unsplash)


Einführung Bhajans


Bhajans sind spirituelle Lieder, die tief in der kulturellen und religiösen Geschichte Indiens verwurzelt sind. Sie spielen eine zentrale Rolle in der Praxis des Bhakti Yoga, dem Yoga der Hingabe, und haben eine lange und reiche Tradition, die bis in die vedische Zeit zurückreicht. Bhajans können sowohl in Tempeln als auch in häuslichen oder gemeinschaftlichen Zusammenkünften gesungen werden. Ihre Texte sind oft einfach und wiederholen sich, was es den Teilnehmern ermöglicht, sich ganz auf das Gefühl und die Energie der Musik zu konzentrieren.


Der Begriff „Bhajan“ leitet sich vom Sanskrit-Wort „bhaj“ ab, was „anbeten“ oder „verehren“ bedeutet. Bhajans sind Ausdrucksformen der Hingabe und der Liebe zu Gott und haben ihre Wurzeln in den vedischen Hymnen und den frühen spirituellen Traditionen Indiens. Bereits in den Veden, den ältesten heiligen Schriften Indiens, finden sich Hymnen und Lieder, die als Vorläufer der Bhajans gelten können.


Die musikalische Begleitung von Bhajans variiert, kann aber traditionelle indische Instrumente, wie Harmonium, Tabla, Dholak und Kartals (Handzimbeln) umfassen. Diese Instrumente unterstützen den rhythmischen und melodischen Fluss der Lieder.


Integration in die Yogapraxis


Allgemein gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, Bhajans in die persönliche Yogapraxis zu integrieren:


  • Vor oder nach der Asana-Praxis: Zu Begin oder am Ende der Yogaklasse können Bhajans gesungen werden

  • Während der Meditation: Bhajans können leise in Gedanken gesungen werden, um die Meditationspraxis zu vertiefen

  • In der Gemeinschaft: Hierzu werden sogenannte Kirtans oder Bhakti-Abende organisiert, an denen Bhajans in der Gemeinschaft gesunden werden, um die Kraft der Gruppe zu spüren und das kulturelles Erbe zu feiern.

Wirkung


  • Förderung der Konzentration und Meditation: Das Singen von Bhajans kann helfen, den Geist zu beruhigen und zu fokussieren. Die wiederholenden Melodien und Texte ermöglichen es den Yogis, in einen meditativen Zustand einzutreten, was die gesamte Yogapraxis vertiefen kann

  • Verbesserung der Atemtechnik: Singen erfordert eine bewusste Kontrolle des Atems. Dies kann dabei helfen, die Atemtechniken zu verbessern, die auch in der Asana-Praxis und Pranayama von großer Bedeutung sind

  • Förderung des Gemeinschaftsgefühls: Bhajans werden oft in Gruppen gesungen, was das Gemeinschaftsgefühl stärkt (tiefere Verbindung)

  • Emotionales Wohlbefinden: Musik hat die Fähigkeit, tiefgehende Emotionen zu wecken und zu heilen. Das Singen von Bhajans kann dazu beitragen, emotionale Blockaden zu lösen und ein Gefühl von Freude und Frieden zu fördern



Exkurs: Unterschied zwischen Bhajans, Mantra & Kirtan


Bestimmt hast du auch schon einmal die Begriffe Mantra und Kirtan in diesem Zusammenhang gehört. Deshalb möchte ich hier noch einmal auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten eingehen, da sie sich wunderbar ergänzen lassen.

Aber von vorne was sind Mantras und Kirtan genau?!

Mantras sind heilige Silben, Wörter oder Sätze, die traditionell auf Sanskrit verfasst sind. Sie sind prägnant und oft sehr kurz. Der Hauptzweck von Mantras ist die Fokussierung des Geistes und die Förderung der spirituellen Entwicklung durch Wiederholung. Mantras werden in der Meditation verwendet, um den Geist zu beruhigen und zu zentrieren. Bekannte Mantras sind „Om“, „Om Namah Shivaya“ oder das „Gayatri Mantra“.

Kirtan hingegen ist eine Form des gemeinsamen Singens von Bhajans und Mantras, oft im Wechselgesang zwischen Vorsänger und Gruppe. Kirtan ist eine zentrale Praxis im Bhakti Yoga, dem Yoga der Hingabe, und fördert ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Es kann sowohl in Tempeln als auch in informellen Gruppentreffen stattfinden und beinhaltet oft musikalische Begleitung durch Instrumente wie Harmonium, Tabla und Kartals (Handzimbeln).

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Bhajans eigenständige heilige Lieder sind und Mantras kurze, prägnante Sätze. Kirtan verbindet Bhajans und Mandras durch die Praxis des gemeinschaftlichen Singens. Bhajans und Mantras können einzeln gesungen oder gechantet werden, während Kirtan eine interaktive, gemeinschaftliche Praxis ist, die das gemeinsame Erleben und die spirituelle Energie der Gruppe betont.


 

Neugierig?!

Wenn Du Lust hast tiefer in die Bhajans Praxis einzutauschen, finden einmal monatlich bei Yoga Medizin Konstanz Bhakti-Abenden statt, in denen wir gemeinsam Bhajans und Mantren singen. Instrumente sind herzlichst willkommen!







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