Der physische Körper als Eintrittspforte
- Michele Manderscheid
- 14. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Im Laufe unseres Lebens legen wir uns, bildlich gesprochen, unterschiedliche Schichten zu, die wir uns durch den Wunsch nach außen anders wahrgenommen zu werden oder auch durch gesellschaftliche Einflüsse auferlegen. Dabei vergessen wir, dass bereits alles in uns ist und verdecken unseren Urkern, unser Selbst.
Die Yogapraxis ist ein Weg zurück zu unserem natürlichen Selbst. Dabei dient der Körper als Eintrittspforte. Zum besseren Verständnis hilft uns, das Pancha Kosha-Modell (pancha = fünf, kosha = Hülle) das erstmalig in den Upanishaden (ca. 500 v.Chr.) die Erwähnung findet.
Das Modell zeigt uns, woraus die Hüllen eigentlich bestehen und macht uns bewusst, welche Schichten wir lüften müssen, um uns wieder in unserer ganzen Schönheit sehen zu können und um zurück zu uns selbst zu finden.
Einblicke 3 Körper und 5 Koshas
Nach der yogischen Philosophie besteht der menschliche Körper aus drei Körpern - dem physischen, dem astralen und dem kausalen (oder karmischen). Innerhalb dieser drei Körper befinden sich die fünf Koshas (oder Hüllen) - Annamaya, Pranamaya, Manomaya, Vijnanamaya und Anandamaya.

Die ‘5 Koshas’ sind unterteilt in
(von grobstofflich zu feinstofflich):
○ physischer Körper (Annamaya)
○ energetischer Körper (Pranamaya)
○ emotionaler Körper (Manomaya)
○ mentaler Körper (Vijnanamaya)
○ kausaler Körper (anandamaya)
Physischer Körper
Es ist der Körper, mit dem sich die meisten Menschen am leichtesten verbinden können, da wir seine äußeren Schichten sehen und ihn jeden Tag spüren.
Er ist mit der physischen oder materiellen Welt verbunden bildet die erste Kosha Annamaya.
Fleisch und Knochen
Gewebe, Zellen, Molekülen und Atomen
dient als Rahmen für die beiden anderen Körper.
Feinstofflicher (astraler) Körper
Er ist eine energetische Vorlage des physischen Körpers und schwingt mit einer viel höheren Frequenz. Er liegt jenseits der Wahrnehmung unserer gewöhnlichen physischen Sinne. Der feinstoffliche Körper wird von subtilen Handlungsorganen und den drei Koshas Pranamaya, Manomaya und Vijnanamaya gebildet.
für das Auge unsichtbar, kann aber auf andere Weise wahrgenommen werden
bildet unser energetischer, emotionaler und mentaler Körper
sehr fein spürbar
Kausaler (karmische) Körper
Er ist die subtilste Schwingung innerhalb der Schöpfung des Menschen und der expansivste Teil unserer Natur. Er ist keine energetische Schablone des physischen Körpers und liegt jenseits von Verstand und Bewusstsein. Diese Hülle kann nur durch tiefe Selbstbeobachtung erfahren werden, wobei die Meditation als Instrument dient. Es ist das, was wir Seele, Geist oder Atman nennen, das Bewusstsein selbst, das im Körper wohnt.
Es ist mit dem fünften kosha, anandamaya (Glückseligkeit), verbunden.
ist das, was der Existenz der vorherigen Körper einen Sinn gibt
jenseits von Verstand und Bewusstsein
Verbindung zur Yogatherapie
Wenn wir Yoga praktizieren und diese im therapeutischen Kontext anwenden, bilden wir eine Verbindung zu allen Körpern und Koshas. Gleichzeitig können wir auch einzelne gezielt stärken und heilen.
In der Yogatherapie üben wir:
● präsent zu sein, mit dem was ist ohne zu bewerten - Körper, Energie, Gefühle und Gedanken. Dabei berühren wir alle ‘5 Koshas’
● den Körper bewusst zu bewegen und eine bessere körper-kinästhetischen Intelligenz zu entwickeln
● gespeicherte Spannungen, Gefühle, Erinnerungen, Trauma loslassen
Wenn du neugierig geworden bist und mehr über das Thema Koshas erfahren möchtest empfehle ich dir die 100h/300h Yogatherapie Ausbildung (Für Yogalehrer:innen, Ärzte:innen und Therapeuten:innen) oder das Yogatherapie Jahrestraining (Offen für alle mit Yoga-Grundkenntnissen). Aktuelle Daten und Bewerbung findest du auf der Yoga Medizin Konstanz Website. Zudem findest Du weiteres Wissen zu der Asanapraxis findest du in dem Yoga Medizin Konstanz Blog. Viel Freude beim vertiefenden Eintauchen!